Am vergangenen Sonntag fand in Hauenstein die seit langem angekündigte Veranstaltung unter dem Motto „HÄÄSCHDE GEGEN RECHTS“, Kundgebung für Demokratie, Solidarität und Vielfalt, auf dem Hauensteiner Rathausplatz statt. Die im Ortgemeinderat vertretenen Fraktionen hatten zu dieser gemeinsamen Veranstaltung gerufen und etwa 500 Personen sind der Aufforderung gefolgt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde von allen propagiert, dass hier in Hauenstein kein Platz für dieses rechtsextreme Gedankengut ist oder sein wird und auch niemals war. Zu Beginn wurden die rechtlich notwendigen Hinweise von Andreas Wilde gegeben, der sich für die Fraktionen als Versammlungsleiter zur Verfügung stellte. Anschließend begrüßte Ortsbürgermeister Zimmermann die zahlreichen Gäste, sprach einige Worte zum geplanten Verlauf und stellte als musikalische Begleitung die Schola sowie den Sprecher und Moderator Franz-Josef Schächter vor. Neben vielen Menschen aus Hauenstein und Umgebung waren auch die Bundestagsabgeordnete Klöckner, die Landtagsabgeordneten Fuhr und Reichert, Landrätin Dr. Ganster, Verbandsbürgermeister Weißler, mehrere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der umliegenden Orte, zahlreiche Vertreter der politischen Gemeinden, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen sowie zahlreicher Vereine und viele mehr, anwesend. Sie aller werteten die Veranstaltung auf und repräsentierten alle Bevölkerungsschichten bei der Unterstützung im Kampf gegen Rechtsaußen. Einige zeigten ihre Unterstützung auch durch eindeutig aussagekräftige Plakate und Schilder. In Reminiszenz an die Ereignisse im März 1933 wurde anschließend vom Moderator Schächter präzise die damalige Situation dargestellt und vor allem, welche wichtige Rolle die Kirche, vertreten durch Prälat Sommer, dabei einnahm. Bei dieser letzten Wahl mit der Zulassung mehrerer Parteien, hatte sich die NSDAP damals in Hauenstein eine absolute Wahlniederlage mit unter 5 % der abgegebenen Stimmen eingefangen. Direkt im Anschluss beleuchtete Norbert Meyerer die damalige Rolle der Pfadfinder, die ebenfalls verboten wurden und im Untergrund arbeiteten. Pfarrer Burger nahm in einer sehr emotionalen Rede Stellung zur Rolle der heutigen Kirche und positionierte sich hierzu eindeutig dafür, dass die Kirche und ihre Vertreter hierzu nicht schweigen dürfen. Unterstützung gaben ihm hierbei die Statements der deutschen Bischofskonferenz und des Rats der evangelischen Kirche Deutschlands, die eindeutig die Aussage machten – für Christen ist diese Rechtsaußenpartei nicht wählbar. Anschließend sprach Staatsminister Schweizer, warnte eindringlich vor der blau verpackten aber doch braun auftretenden Partei und berichtete über die parlamentarische Arbeit mit Menschen dieser Geisteshaltung. Als letzter Redner forderte der Ortsbürgermeister die Menschen auf, durch das scharfe Schwert der Wahl, bei hoher Wahlbeteiligung der normal Denkenden und entsprechender Stimmabgabe für die demokratischen Gruppierungen, die Rechtsextremen zu schwächen. Anschließend wurde die Veranstaltung durch den Versammlungsleiter offiziell beendet. Alle Wortbeiträge wurden mehrmals durch lauten Beifall unterbrochen. Erwähnt werden muss noch die professionelle Moderation, die mit vielen Sachinformationen vorgenommen wurde. Ebenfalls sehr positiv war die Liedauswahl der Schola, die jeweils zum Anlass passende Liedtexte vortrugen. Der Abschluss, bei dem zusammen mit der Schola die Anwesenden das Protestlied aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung „We Shall Overcome“ sangen, war schon etwas Besonderes. Allgemein kann von einer sehr gelungenen Veranstaltung gesprochen werden die zeigt, wir brauchen und wir wollen keine Rechtsaußenpartei bei uns. Vielen Dank an die politischen Gruppierungen des Ortsgemeinderats, die diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben. Ebenso danke an die helfenden Hände im Hintergrund, den Ordnern und H. Fischer für die Bereitstellung der Lautsprecheranlage. Die ebenfalls anwesende Polizei hatte glücklicherweise nichts zu tun. Ein persönliches Wort zum Abschluss – die Anwesenheit der vielen Menschen gibt mir viel Mut für die nächsten Wahlen. Mein Apell – gehen Sie alle wählen und machen Sie Ihre Kreuze bei den demokratischen Gruppierungen, die Vertreter der extremen Parteien wählen auf jeden Fall.