Hauensteiner Ortsgeschichte
Der Platz ist nach dem aus Hauenstein stammenden Lehrer, Mundartautor und Friedensaktivisten Bernd Hecktor (1948 bis 2018) benannt. Er hatte im schwäbischen Weissach im Tale eine Heimat gefunden, war dort lange in der Kommunalpolitik aktiv und engagierte sich unter anderem für Umweltschutz, in der Friedensarbeit und für die Integration Geflüchteter. Er blieb aber im „Herz immer Hääschdner“. Die Liebe zur alten Heimat fand Ausdruck vor allem in seinen Texten, die er über Gott und die Welt, über Naheliegendes und Weltläufiges in der Sprache seiner Kindheit, „uff Hääschdnerisch“, schrieb. Seine Texte überleben in dem Buch „Dass lossen mer“, aus dem auch eine CD entstanden war. „Köstlich und geerdet, tiefgründig und kritisch“, so wurden seine Texte bewertet. Sie beweisen den immensen Nuancenreichtum der Mundart der Hääschdner und geben dem „Hääschdnerisch“ eine besondere Herzlichkeit, einen besonderen Charme. Bernd Hecktor wurde bei dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Landschreiber“ mit einem ersten Preis ausgezeichnet.
Bernd stammt aus der alteingesessenen Hauensteiner Familie Ritter, die in einem mittlerweile abgerissenen Haus, hier an Ihrem aktuellen Standort, am Marktplatz wohnte. Dem Ritter’schen Haus vorgelagert war die erste Hauensteiner Tankstelle der Firma Hecktor. Hier verlebt Pfarrer Willi Haus, Bernds Cousin, seine Kindheit. Er wurde im März 1965 im Dom zu Speyer zum Priester geweiht und feierte eine Woche nach der Priesterweihe in seiner Heimatpfarrei Primiz, wie auf dem linken Bild zu sehen. Die Primiz ist die erste Heilige Messe, die ein Neupriester feiert. Die Gemeinde holte den Neupriester am Elternhaus ab, wo er von einem eigens aufgebauten Altar den „Primizsegen“ spendete. Anschließend begleiteten ihn viele Gläubige mit Fahnen und Musik zur Christkönigskirche, wo der feierliche Gottesdienst gehalten wurde. Der gesamte Weg vom Elternhaus zur Kirche war von der Jugend des Dorfes mit einem Blumenteppich ausgelegt worden.